Nils Witt - über mich

Nils Witt

Sich vorzustellen- was spiegelt das wider?

Es scheint etwas ganz banales zu sein, nicht wahr? Tatsächlich, und tatsächlich ist eine Vorstellung von verschiedenen Faktoren abhängig und sagt viel über mich und mein Umfeld aus. Denn es geht dabei per excellence um Identitäten und somit sind wir mitten im Thema. Und ich im Anzug...

Ich verwende in meinen Workshops sehr gern das Element der Vorstellung als konkret erlebbares Beispiel. Neben Selbstoffenbarung hat eine Vorstellung auch direkt mit Erwartungen zu tun, die mein Gegenüber an mich stellt. Diese und weitere Elemente aufzugreifen und zu analysieren, erlebe ich mit meinen Klient*innen als sehr spannend und lehrreich. Und was löst ein Foto aus- welches Bild mache ich mir von meinem Gegenüber? Was spiegelt sich in ihm wider... Und wenn ich mich vorstelle: Was gebe ich preis - was nicht? Will und kann ich die Erwartungen erfüllen? Mal sehen...zunächst  in diesem Kontext relevant: 

 

Ich bin zertifiziert als 

 

Seminarbegleiter

Coach für Interkulturelle Arbeit

Mediator (BM)

Supervisor und Coach (DGSV*) 

 

Beruflich begann alles mit meiner Identität als Freiwilliger in einem Heim für Waisenkinder in Guatemala, wo ich ein Jahr gemeinsam mit anderen internationalen Freiwilligen und guatemaltekischen Mitarbeitenden eine Gruppe von Jungen betreute. Diese Zeit prägte mich stark und ich wollte mich mehr mit Lateinamerika und Fragen sozialer Gerechtigkeit beschäftigen.  Heute blicke ich aus postkolonialer Perspektive sehr (selbst)kritisch auf diese Zeit zurück. 

 

In Folge studierte ich Regionalstudien Lateinamerika und Politikwissenschaften an der Universität Köln. Im Rahmen meines Auslandssemesters in Buenos Aires geriet ich unmittelbar mit Feminismus in Berührung - in einer Stadt voller Diversität und auch Ausgrenzung. Und auch die Stadt Köln hat mich geprägt in ihrem Facettenreichtum und ihrer Eigenart. Als geborenes Dorfkind aus Schleswig-Holstein war mir vieles fremd - und ist mir heut zu eigen geworden.  Als ich dann meine Abschlussarbeit zu einer Kooperation in der sogenannten "Entwicklungszusammenarbeit" machte, da kam nun ja wohl ein Abschluss bei rum, aber dazu eine fette Identitätskrise! Denn ich musste feststellen: Mit macht- und rassismuskritischem Blick ist doch vieles da im argen, ja hochproblematisch! Und das brachte mich zu meiner heutigen Haltung, vielleicht war es eine 180 Grad Wende... 

 

In Köln machte ich dann eine Fortbildung zum personalen Begleiter für internationale Freiwilligendienste und später machte ich die Ausbildung zum Mediator. In Würzburg erlangte ich inzwischen das Zertifikat zum Coach für interkulturelle Arbeit. Ich begegnete vielen verschiedenen Menschen und Konzepten und hatte bereits während des Studiums begonnen freiberuflich zu arbeiten. Auch das dort gelernte hinterfragte ich später kritisch- und Arbeit e daher heute nicht mehr mit dem Konzept des "Interkulturellen"- sondern eben mit Diversität!

 

Ab März 2020 nahm ich an einem neuartigen Format zur Weiterbildung und Vernetzung teil. In einer sogenannten Jahresgruppe zu Weißsein, Privilegien und Powersharing setzte ich mich gemeinsam mit 11 weiteren Gruppenteilnehmenden ein Jahr lang unter der Leitung von Timo Galbenis-Kiesel intensiv mit den Phasen weißer Bewusstwerdung, meinem eigenen Rassismus als weiße Person auseinander.  Mir ist wichtig weiter zu lernen, noch  sensibler mit meiner eigenen Rolle und meinem Umgang mit Mitmenschen und letztlich noch handlungsfähiger insbesondere bezüglich Rassismus zu werden. Das begreife ich als lebenslangen Prozess.  Diese Gruppe startet jedes Jahr und ich kann sie sehr empfehlen. Eine besondere Möglichkeit zu lernen im Miteinander an einem besonderen Ort an der Havel in Brandenburg nahe Berlin.

 

Als Freelancer bin ich seit 13 Jahren in ganz Deutschland und auch im Ausland unterwegs. In der Regel haben alle meine Einsätze mit Transnationalität und Diversität zu tun. Sei es mit Zielgruppen direkt oder mit jenen, die mit/für sie arbeiten. Ich arbeite bspw. auch mit Klient*innen, die besondere Bedürfnisse bzw. schwierige psychologische Dispositionen haben. Hier habe ich besonders wertvolle Erfahrungen machen dürfen, nicht zuletzt was Diversität und Potentiale angeht. Ich arbeite für kleine Vereine, Einzelpersonen, Universitäten und große Institutionen. Ich freue mich auf weitere vielfältige Erfahrungen... Zu meiner Arbeitsweise gehts hier

 

Privat bin ich anscheinend oft wie auf der Arbeit, sagen mir zumindest viele. Ich bringe mich in meine Arbeit als Mensch wie ich bin ein, Authentizität ist mir wichtig und dazu möchte ich auch meine Klient*innen ermutigen und ein Arbeitsfeld schaffen, wo das möglich ist. 

Ich bin seit Juli 2018 und seit April 2020 Vater und das ist wohl meine derzeit bedeutendste Identität, die mich mit viel Freude erfüllt, gemeinsam mit meiner Lebenspartnerin. Wir leben im Münsterland- 5 min mit dem Rad in die Niederlande. Neben meiner Arbeit und Freizeit mit meiner kleinen Familie beschäftige ich mich viel mit Kampfkünsten, gehe und fahre mit dem Rad in die Natur und mache Musik. Ich genieße das Privileg beruflich reisen zu dürfen; am liebsten tue ich das durch Schottland und Lateinamerika und die Niederlande. Vielleicht soweit erstmal...